Im Juni 1982, sieben Monate nach dem Parinirvana des 16. Karmapa Rangjung Rigpe Dorje, initiierte der 14. Shamarpa, Mipham Chökyi Lodrö, der jetzt die alleinige Verantwortung für die Karma-Kagyü-Linie innehatte, die „Internationalen Tage des tibetischen Buddhismus und der tibetischen Tradition“ in der Pagode des Bois de Vincennes in Paris, zusammen mit Lama Gendün und Lama Jigme Rinpoche.
Die Grande Pagode, die durch eine Vereinbarung mit der Stadt Paris zum Sitz der Buddhistischen Union Frankreichs werden würde, befand sich in den früheren Pavillons der Kolonialausstellung von 1931. Angesichts der massiven Flüchtlingsströme aus Südostasien in den 1970er Jahren wurde dieser Ort geschaffen, um die Möglichkeit zu geben, sich spirituell wiederzufinden und die Bindung an die eigene Tradition, Kultur und Religion zu erhalten.
Diese internationalen Tage standen unter dem Zeichen der Begegnung und des Austauschs.
Das Thema ist die Suche nach diesem Funken, der tief in jedem von uns steckt und der uns zum Licht führen kann. Dazu wollten wir zeigen, dass der Orient und das Abendland sich nicht fremd sind und dass, obwohl sich die Kulturen unterscheiden, die Wege zusammenführen und das letzte Ziel das gleiche ist.
Einleitung zur Konferenz. (Tendrel, Ausgabe Nr. 3, Januar 1983).
Künzig Shamarpa hielt mehrere Vorträge: über die Praxis des tibetischen Pfades, über Karma und Reinkarnation und über die Alchemie des Geistes. Dr. Jean-Pierre Schnetzler, ein Spezialist für die Verbindung zwischen Psychologie, Buddhismus und westlicher Tradition, stellte die Bewusstseinsebenen vor, und François Chenique, Doktor der Religionswissenschaften und Spezialist für Vedanta, sprach über die transzendente Verbindung der Religionen. Außerdem wurden mehrere Filme gezeigt, darunter die Filme von Arnaud Desjardins über das Königreich Bhutan sowie über das Kloster Rumtek.
In der Ausgabe Nr. 3 der Zeitschrift Tendrel (Januar 1983) heißt es:
Diese Belehrungen und Vorträge wurden von mehr als 500 Personen aus allen Gesellschaftsschichten besucht und stießen auf großes Interesse. Ihre tatsächliche Wirkung geht jedoch über die Zahlen hinaus und liegt auf der Ebene des Bewusstseins und des Erlebens: Jeder hat von diesem Wochenende im Kontakt mit Shamarpa das Gefühl eines kraftvollen Moments behalten, in dem sich für einen Augenblick der Schleier, der Weisheit und Mitgefühl verdeckt, gelüftet hat. Wir hoffen, dass wir uns alle jedes Jahr unter den besten Vorzeichen wiedersehen können.
Die Pagode von Vincennes ist nach wie vor ein Ort, an dem man mit den Lehren Buddhas in Berührung kommen kann, insbesondere bei buddhistischen Feiern wie dem Vesak-Fest.
Während des diesjährigen Vesak-Festes am 18. Mai 2025 in der Pagode hat die Buddhistischen Union Frankreichs (Union Budddhiste de France, UBF), zu deren Gründungsmitgliedern der verstorbene Bernard Lebeau, erster Vorsitzender von Dhagpo Kagyu Ling, gehörte, ihr 40-jähriges Bestehen gefeiert. Die UBF vereint buddhistische Verbände und Kongregationen und pflegt die Beziehungen zu allen öffentlichen Behörden. Sie setzt sich auch dafür ein, den Buddhismus als eine der großen spirituellen Strömungen der Menschheit durch die Vielfalt seiner Traditionen zu präsentieren und den Austausch zwischen buddhistischem Denken und der Moderne zu fördern, so wie bei den ersten internationalen Tagen 1982, die von Künzig Shamarpa ins Leben gerufen wurden.
Diese Fotos stammen aus unseren Archiven oder wurden im Rahmen der Recherchen zum 50-jährigen Jubiläum von Dhagpo Kagyu Ling gesammelt. Wir konnten nicht alle Urheber identifizieren. Die Nutzung der Fotos dient ausschließlich Informationszwecken im Kontext der Feierlichkeiten zum 50-jährigen Jubiläum von Dhagpo Kagyu Ling. Ihre Verwendung ist auf diesen Anlass und unsere Website beschränkt und erfolgt nicht zu kommerziellen Zwecken.
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